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Rezepturen

Viele Unternehmen produzieren verschiedene Produkte als Varianten eines „Basis“-Modells, z. B. bei der Produktion von Schrauben in verschiedenen Größen oder Getränkemischungen. Um bei solchen flexiblen Fertigungssystemen beim Produktwechsel die Produktionsparameter nicht jedes Mal neu eingeben zu müssen, werden diese aus einem Rezeptur-Datensatz geladen bzw. aktiviert. Rezepturen sparen daher nicht nur Zeit, sondern vermeiden auch Fehlbedienungen.

Rezepturen sind unser Schwerpunkt!

Rezepturen in der Rezepturtabelle verwalten

In der Rezepturtabelle werden zur Laufzeit die Rezepturen verwaltet, d. h. Rezeptur-Datensätze mit den gewünschten Parametern definiert. Von hier lädt der Bediener dann auch den gewünschten Rezeptur-Datensatz durch die Funktion "Aktivieren", dabei werden die Parameter in die gewünschten SPS-Variablen (auch Laden-Datenpunkte genannt), geschrieben.

Zusätzlich wird in der Rezepturtabelle der gerade aktivierte Datensatz angezeigt. Auf Basis dieses aktivierten Datensatzes können dann die einzelnen Produktionsprozesse manuell oder auch automatisch gestartet werden – je nach Anlage bzw. Maschine.

HMI-Rezeptureen verwalten

Rezeptur-Parameter können gruppiert werden, so wird die Konfiguration noch komfortabler und Parameter können geordnet und übersichtlich dargestellt werden.

Rezeptur-Berechtigungen

Mit Hilfe von Berechtigungen kann in Unified-E festgelegt werden, ob ein Benutzer Rezeptur-Datensätze anlegen, bearbeiten oder aktivieren darf. Mit der «Anpassen»-Funktion kann im Rezeptur-Datensatz festgelegt werden, ob Bediener gewisse Parameter anpassen dürfen, ohne dabei den Original-Datensatz zu überschreiben.

Folgende Benutzerrollen sind in Produktionsbetrieben häufig anzutreffen und könnten mit Unified-E wie folgt konfiguriert werden:

  • Techniker/Ingenieur:
    Der Techniker hat die Aufgabe, die Rezeptur so zu definieren, um das optimale Produkt zu erzielen. Er sucht und definiert die idealen Parameter für den Produktionsprozess.
  • Bediener:
    Der Bediener muss den Produktionsprozess gemäss Produktionsauftrag ausführen. Er muss dafür die richtige Rezeptur aktivieren. Dabei hat er je nach Anlage die Möglichkeit, bestimmte freigegebene Parameter vor dem Aktivieren der Rezeptur anzupassen. Diese Funktion wird im Unified-E Umfeld auch «Anpassen vor dem Aktivieren» genannt.
    Bediener dürfen in der Regel keine gespeicherten Rezeptur-Datensätze modifizieren oder neue Versionen erstellen.
  • Administrator:
    Der Administrator kann Ordner-Berechtigungen definieren, neue Datensatz-Ordner anlegen oder auch Rezeptur-Datensätze löschen.
Rezepturtyp vs. Rezeptur-Datensatz (Instanz)

Rezepturen-Datensätze, oder auch kurz Rezepturen genannt, enthalten eine spezifische Kombination von Parametern (Einstellungen oder Konfigurationen), um ein bestimmtes Produkt herzustellen oder eine bestimmte Aufgabe auszuführen. Ein Rezepturtyp im Gegensatz definiert die Struktur der Rezeptur-Datensätze, also im Wesentlichen, welche Parameter in einem Rezeptur-Datensatz enthalten sein sollen.

Viele Produktionsmaschinen kennen nur einen Rezepturtyp. Dieser definiert, welche Parameter für den Produktionsprozess generell notwendig sind (und noch nicht die konkreten Werte). Denkbar ist aber auch, dass ein zusätzlicher Rezepturtyp mit Kalibrierdaten z. B. für Heizplatten definiert wird. Beim Wechseln der Heizplatten müssen dann anschliessend die entsprechenden Kalibrierdaten aus dem Rezeptur-Datensatz geladen werden.

Produktionsprozess-Fortschritt einfach beobachten

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Deshalb werde oft Anlagenbilder für die Visualisierung eines aktiven Prozesses verwendet. Bei vielen Rezeptur-Parametern und Prozess-Phasen kann ein Anlagenbild allerdings schnell unübersichtlich werden und der Prozess-Status und Prozess-Fortschritt ist nicht einfach erkennbar.

Unified-E bietet daher die Zusatz-Option, in der Rezepturtabelle den laufenden Prozess zu visualisieren. Ausgewählte Parameter können Sensor-Werte anzeigen. Weiterhin können Parameter-Gruppen, Schritte und einzelne Parameter abhängig von Datenpunktwerten farbig hervorgehoben werden.

Der Status des aktuellen Schrittes ist direkt in der Rezepturtabelle ersichtlich. Somit kann die HMI-Entwicklungszeit enorm reduziert werden und während der Produktion behalten Sie Ihren Prozess immer im Blick. 

Prozess der geladenen Rezeptur verfolgen
Rückverfolgbarkeit durch Versionierung

Bei versionierten Datensätzen wird bei jedem Speichern eines geänderten Datensatzes eine neue Version generiert. Dies ist nicht nur hilfreich für die Rückverfolgbarkeit der Produktion, sondern kann auch in der F&E-Phase bei der Produktentwicklung dienen. Der Ingenieur kann dann immer wieder auf alte Datensätze zurückgreifen und diese als neue Basis verwenden.

Parameter-Sichtbarkeit zur Laufzeit dynamisch konfigurieren

Parameter können so konfiguriert werden, dass sie in der Rezeptur-Tabelle nur dann sichtbar sind, wenn abhängige Parameter einen bestimmten Wert haben. Mitbewerber-Systeme lösen dies mit mehreren Rezepturtypen (Master), bei Unified-E können sie eine solche Variation mit nur einem Rezepturtyp hantieren und reduzieren so den Engineering-Aufwand.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Sichtbarkeit durch eine Datenpunkt-Bedingung (also abhängig von einer SPS-Variable) zu beeinflussen.

Prozess in mehreren sichtbaren Schritten aufteilen

Hat ein Produktionsprozess (z. B. eine Schweiss-Anlage oder ein Form-Prozess) in einem Prozessdurchlauf mehrere ähnliche Schritte, dann können diese in Unified-E auch in der Rezeptur-Tabelle als Schritte behandelt werden. Gerade aktive Schritte können sogar während des Prozesslaufs hervorgehoben werden, so kann der Prozessfortschritt und Prozess-Status unkompliziert visuell verfolget werden.

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